An den letzten beiden Spieltagen gab es für die Baseballer der Göppingen Green Sox in der 2. Bundesliga, wie an dieser Stelle berichtet, nichts zu holen. Sowohl gegen Tübingen wie auch gegen Stuttgart setzte es je zwei Niederlagen.
Am vergangenen Samstag ging es nun auf den Eisberg nach Nagold. Zwei Spiele gegen die Mohawks standen an, und das erklärte Ziel der Sox war es, mit zwei Siegen vom Mitaufsteiger und letztjährigen Verbandsligadritten nach Hause zu fahren.
Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!
Im ersten Spiel lagen die Sox nach zwei eigenen Angriffsabschnitten bereits 6:0 in Führung, bevor die Mohawks ihre Kriegsbeile ausgruben. Nach vier Innings stand es 6:6. Aber die Moral in der grünen Truppe war nach wie vor intakt, und so wurde in den Spielabschnitten fünf bis neun eine Führung von drei Runs herausgespielt. Bevor die Nagolder zum Ende des neunten Innings letztmalig an den Schlag gingen, lag man mit 10:7 in Führung. Mannschaft und mitgereiste Fans gingen davon aus, dass man die letzte Offense der Mohawks schon überstehen würde. Drei saubere Hits der Schwarzwaldindianer, ein Fehler in der Göppinger Defense und ein Balk (eine unerlaubte Bewegung des Pitchers), den nur der an diesem Tag eingesetzte Schiedsrichter sehen und entscheiden konnte, ließen den 11. und entscheidenden Run für Nagold über die Homeplate kommen. Mohawks 11 : Green Sox 10.
Für Göppingen pitchten Daniel Ameel und Mike Emerick, und Highlight des Spiels war ein Triple Play, bei dem Nagold drei Göppinger Läufer in einem Spielzug ausmachen konnte! In dieser Art und Weise zu verlieren, ist bitter, und man durfte gespannt sein, wie Göppingen nach einer halben Stunde Pause in das zweite Spiel kommen würde!
Schlecht, wie sich zeigen sollte. Nach einem soliden ersten Inning, das mit einer knappen 1:0-Führung für Göppingen endete, legten die Nagolder Schlagleute los. Begünstig durch neun Walks und zwei Errors stand es nach drei Innings auf einmal 13:4 für Nagold, und keiner im Team und sicherlich auch kein Zuschauer hätte noch einen Pfifferling auf die Green Sox gewettet. Und doch kam der Umschwung. Acht Hits und aggressives Baserunning der Sox im vierten Inning und auf einmal stand es 16:13 für Göppingen – unglaublich! Die Mannschaft, in der keiner mehr an sich und das Team geglaubt hatte, war offenbar im Angesicht der unvermeidlichen und bereits akzeptierten Niederlage locker geworden, und befreite sich von der teilweise greifbaren Verkrampfung, die die vergangenen fünf Niederlagen in Serie begünstigt hatte. Auf dem Werferhügel übernahmen nach Pascal Gudowius und Dennis Jung wieder D. Ameel und zum Schluss M. Emerick, die schon das erste Spiel gemeinsam als Pitcher gespielt hatten. Selbstbewusst und souverän brachten die Grünen das Spiel über die Runden, und nach sieben Innings und dreieinviertel Stunden stand der 20:16-Sieg für die Grünen fest, der mindestens ebenso unerwartet kam, wie die knappe Niederlage im ersten Spiel. Die Mannschaft von Coach Daniel Emerick hatte sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf gezogen und mit einem 12-Run-Inning einen unaufholbar scheinenden Rückstand in einen Sieg verwandelt. Glückwunsch, das sollte Auftrieb für die anstehenden Spiele geben.
Weiter geht es am 9. Juni zuhause auf der Natowiese in der John-F.-Kennedy-Straße gegen die Atomics aus Neuenburg im Südbadischen. Die Spiele beginnen um 12:00 Uhr und 15:30.
Die Green Sox hoffen auf lautstarke Unterstützung der Göppinger Fans! Go green!
Hans Schulz
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