Am vergangenen Samstag fanden die letzten beiden Heimspiele der Saison für die Baseballer der Göppingen Green Sox ihrer ersten Saison in der 2. Bundesliga Süd auf dem Feld in der John-F.-Kennedy-Straße statt. Es ging im Abstiegsduell gegen die Mohawks aus Nagold. Bei guten Bedingungen, es hatte am Vormittag noch geregnet und wurde daher den ganzen Nachmittag nie so richtig heiß, begann Göppingen das erste Spiel mit JP Gudowius als Werfer. Er konnte die Gäste vom Schwarzwaldrand über komplette sechs Innings in Schach halten. Dabei wurde er durch eine starke Feldverteidigung unterstützt. Im zweiten und vierten Inning konnten brenzlige Situationen durch Double Plays beendet werden, bei denen in einer Spielsituation zwei Läufer ausgemacht werden, und im sechsten Inning rettete ein fast unglaublicher Fang von Centerfielder Chris Maier die blütenreine Weste der Green Sox. Parallel zeigten sich die Schlagleute der Göppinger gut aufgelegt. Etliche schöne Hits brachten im ersten Inning bereits vier Göppinger über die Homeplate.
Diese Führung wurde bis zum achten Spielabschnitt auf 8:0 ausgebaut. Allein drei dieser Runs wurden vom 17-jährigen Lasse Schulz nach Hause geschlagen. Es sah nach einem überlegenen Sieg aus. Doch kam im 7. Inning der Bruch: die Nagolder entdeckten plötzlich das Schlagen für sich. Sieben Hits, vier Walks, bei denen der Schlagmann wegen ungenauer Würfe des Werfers auf Base kommt, führten dazu, dass es nach der ersten Hälfte des Innings auf einmal 8:8 stand. Auch ein Wechsel des Werfers zu Daniel Ameel konnte die Rothäute nicht daran hindern, Punkt um Punkt einzufahren. Die Zuschauer, sahen die Felle der Green Sox davonschwimmen. Aber irgendwann ist auch in einem verkorksten Inning das dritte Aus gemacht, und so war Göppingen wieder am Schlag. Die Mannschaft ließ sich durch die Aufholjagd der Nagolder nicht aus dem Konzept bringen. Drei Hits und auch sonst kluges Verhalten am Schlag brachten den Göppingern im unteren Teil des siebten Inning fünf Runs ein: Spielstand 13:8.
Und noch einmal ließen sich die Sox die Butter nicht vom Brot nehmen. Zwar wurde kein weiterer Run erzielt, aber D. Ameel und seine Defense stabilisierten sich und ließen nur noch einen weiteren Run zu. Mit 13:9 war das erste wichtige Spiel gegen den ärgsten Rivalen im Kampf um den Klassenerhalt gewonnen. Nur verständlich, dass Coach Danny Emerick und seine Jungs auch das zweite Spiel gewinnen wollten, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Die Geschichte des zweiten Spiels ist schnell erzählt. Nach fünf Innings hatten die Mohawks 12:2 gewonnen. Neun Runs im zweiten Inning und eine fast nicht existente Offense der Green Sox führten dazu, dass nach der 10-PunkteÜberlegenheitsregel nach fünf Innings Schluss war. Für Göppingen pitchten Mike Fährmann, L. Schulz und erneut D. Ameel. Woran es lag, dass dieses Spiel nach außen hin fast kampflos abgegeben wurde? Schwer zu sagen. Möglicherweise war nach dem ersten, nervenaufreibenden Spiel, das unbedingt gewonnen werden sollte, bei den Spielern einfach die Konzentration nicht mehr aufrecht zu erhalten, und im Gegenzug wussten die Gäste, dass für sie der Abstieg besiegelt gewesen wäre, hätten sie auch das zweite Spiel verloren.
Für die Green Sox scheint damit der Erhalt der 2. Bundesliga ziemlich sicher. Nagold müsste bei bislang vier Saisonsiegen überhaupt von ausstehenden vier Spielen gegen starke Gegner drei gewinnen, um an den Grünen vorbeizuziehen. Sollten die Sox ihr verbleibendes Nachholspiel bei den Stuttgart Reds II gewinnen, müssten die Mohawks sogar alle vier gewinnen. Daumen drücken, dass das Unwahrscheinliche nicht doch noch eintritt! Go green!
Hans Schulz
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